Bertelsmann Stiftung
KOMPIK: Kompetenzen und Interessen von Kindern

Die Beobachtung mit KOMPIK gibt einen breiten Überblick über die Stärken und Interessen eines Kindes.

Freie Beobachtungen aus den Teilbereichen sind zusammengefasst dargestellt. Hier können erste Ideen für die weitere pädagogische Planung erfasst werden.

Auch andere Quellen sind wichtig

Da der Bogen nicht alles erfassen kann, was für Entwicklung und Lernen eines Kindes wichtig ist, sollten noch andere Quellen zur pädagogischen Planung herangezogen werden. Das können  andere Beobachtungen, z.B. Lerngeschichten, die Inhalte eines Portfolios oder das allgemeine Wissen um die Lebens­situation eines Kindes sein. Auch die Reflexion der eigenen pädagogischen Arbeit und der Einrichtungs­konzeption sind wichtige Aspekte, die berücksichtigt werden sollen. Erst in der Zusammenschau dieser verschiedenen Informationen entsteht ein umfassendes Bild von der Entwicklung und dem Lernen eines Kindes und nur so ergibt sich auch eine tragfähige Grundlage für pädagogische Planung und pädagogisches Handeln.

Sich im Team austauschen

Ein nächster zentraler Schritt beim Weg von der Beobachtung zur Begleitung ist die Einbeziehung und der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen:

  • Deren Beobachtungen ergänzen und komplettieren die eigenen Ergebnisse und helfen, unklare Punkte bei der Beobachtung klarer zu sehen.
  • Der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen ist auch notwendig für die pädagogische Planung, die dann ja von allen mitgetragen werden soll.

Systematische Grundlage schaffen

Ausgangspunkt für die pädagogische Planung ist die qualitative Auswertung der KOMPIK-Fragen. Die einzelnen Items informieren auf einer sehr konkreten Ebene über die Interessen und Kompetenzen eines Kindes in den verschiedenen Entwicklungs­bereichen. Die qualitative Auswertung der KOMPIK-Fragen wird ergänzt und erweitert durch die Ergebnisse der quantitativen AuswertungenMittelwertprofil sowie Entwicklungs­übersicht vermitteln einen Gesamteindruck der Beobachtungs­ergebnisse in den verschiedenen Bereichen und Teilbereichen und ermöglichen einen Überblick über den Entwicklungsstand eines Kindes.

Stärkenorientiert ansetzen

Pädagogisches Handeln, für das KOMPIK eine Grundlage sein kann, setzt immer bei den Stärken eines jeden Kindes an. Im Vordergrund stehen also nicht Schwächen, sondern Kompetenzen und Interessen eines Kindes. Es geht auch nicht darum, einzelne Fertigkeiten aus den Fragen isoliert einzuüben. Ein solches Vorgehen entspricht nicht dem erfahrungsbezogenen und ganzheitlichem Lernen von Kita-Kindern. Bei der Entwicklung von pädagogischen Maßnahmen kommt es darauf an, die Individualität und die gesamte Breite der Entwicklung eines Kindes zu berücksichtigen. Grundsätzlich sollte pädagogische Planung so angelegt sein, dass Kinder vielfältige Möglichkeiten haben, sich als „selbstwirksam“ und als aktive Gestalter eigener Lernprozesse zu erleben.

Welche Fragen können für die individuelle Planung relevant sein?

Folgende Fragen können bei der Einordnung und Umsetzung der KOMPIK-Ergebnisse hilfreich sein:

  • Was sind die Stärken und Interessen des Kindes?
  • In welchem Bereich haben in letzter Zeit wichtige Entwicklungs- und Lernschritte stattgefunden?
  • Was gibt Anlass zur Sorge?
  • Was kann ich tun, um ein Kind noch besser kennen zu lernen?
  • Wie kann das Kind zu nächsten Schritten in der Entwicklung angeregt werden? 
  • Welche Interessen und Kompetenzen greife ich pädagogisch auf und wie kann ich in diesem Rahmen auch Schwachpunkte eines Kindes angehen?
  • Welche Unterstützung kann ich dem Kind geben, welche Aktivitäten anbieten?
  • Profitiert das Kind von meinem pädagogischen Angebot? Was kommt an, was wird angenommen, was nicht? Was fehlt oder was könnte ich mehr oder anders anbieten?
  • Was sind meine (Erziehungs- und Bildungs-)Ziele dabei?

Die o.g. Fragen sind sowohl für die Vorbereitung von Entwicklungsgesprächen im Team und in verkürzter Form für Elterngespräche geeignet. Grundsätzlich ist es auch hilfreich, konkrete Zeitpunkte zur Überprüfung der Veränderungsprozesse und der nächsten Schritte mit dem Team abzusprechen.

Welche Fragen können für die Reflektion auf Ebene der Kita relevant sein?

  1. Was bedeuten Sie für die Ebene der Gestaltung von Beziehungen?
    1. Welche Erwartungen habe ich an ein Kind?
    2. Wo muss ich mich eventuell mehr auf ein Kind einlassen?
    3. Wie muss ich meine Beziehung zur Kindergruppe gestalten?
    4. Wie sollte ich meine Beziehungen im Team und zum Träger gestalten?
  2. Was bedeuten sie für die Gestaltung pädagogischer Angebote (Räume, Material, Aktivitäten)?
  3. Was bedeuten sie für den Alltag in der Kita und seine Gestaltung? (z.B. Regeln, Organisation, konzeptionelle Grundlagen)
  4. Was bedeuten sie für die Gestaltung der Elternarbeit/Erziehungspartnerschaft?
  5. Was bedeuten sie für die Zusammenarbeit mit Beratungsstellen, Schulen und anderen Akteuren im Umfeld?

Weiter zur Auswertung

Beispiele zur pädagogischen Planung

Im Folgenden werden zur Veranschaulichung einige Beispiele* aus der pädagogischen Praxis von Kitas vorgestellt, die an der Erprobung von KOMPIK beteiligt waren:

  • Beispiel 1: Einen positiven Blick auf das Kind aktivieren
  • Beispiel 2Eigene Erwartungen klären und für die pädagogische Arbeit nutzen
  • Beispiel 3: „Bridging“ als Methode zwischen den Anliegen der Erwachsenen und den Interessen/Bildungsthemen der Kinder zu vermitteln.
  • Beispiel 4: Eltern für die Zusammenarbeit gewinnen

*) Die Fallbeispiele wurden von Sonja Fischer auf der Grundlage von Berichten aus Tageseinrichtungen in Heilbronn erstellt und sind anonymisiert worden.

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Ansprechpartner

Einwilligungserklärungen

PDF-Formulare für die notwendige Zustimmung der Eltern. Eine Einverständnis zur Beobachtung müssen Sie nur dann einholen, wenn sie nicht bereits Teil Ihres Anmeldeverfahrens in der Kita ist.

KOMPIK sinnvoll einsetzen

  • Für das Kind: Nutzen Sie die Ergebnisse für den Austausch im Team oder im Elterngespräch.

Individuelle Begleitung

  • Für die Kita: Berichte geben einen Überblick über die durchschnittlichen Kompetenzen und Interessen aller Kinder.

Kita-Konzept

  • Sozialraumbezogen: Anonymisierte Daten helfen der kommunalen Verwaltung bei der Planung von Angeboten und Fördermaßnahmen.

KOMPIK in KECK-Kommunen

  • Nutzung und Einsatzbereiche von KOMPIK

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