Bertelsmann Stiftung
KOMPIK: Kompetenzen und Interessen von Kindern

Das Projekt KECK der Bertelsmann Stiftung greift die zentralen Ideen des kanadischen Projekts in der Provinz British Columbia auf und überträgt sie auf deutsche Verhältnisse. Es geht bei KECK also darum, nunmehr auch in Deutschland, ausgehend von empirischen Befunden, die Bildungs- und Entwicklungschancen von Kindern auf der kommunalen Ebene zu verbessern. In der ersten Projektphase (2009 bis 2011) wurden in Zusammenarbeit mit den Städten Heilbronn und Jena sowie den Ländern Baden-Württemberg und Thüringen ein Konzept und konkrete Erhebungsinstrumente entwickelt. Letztere erfassen zum einen kleinräumig Entwicklungsbedingungen, d.h. hier vor allem den sozialen Hintergrund, und (b) den tatsächlichen Entwicklungs- und Bildungsstand von Kindern im Alter zwischen dreieinhalb und sechs Jahren (vgl. empirica, 2011).

Der Bildungs- und Entwicklungsstand der Kinder wird dabei mit KOMPIK erhoben. Im Unterschied zum kanadischen EDI ist KOMPIK stark curricular orientiert (d.h. auf die Bildungspläne der deutschen Bundesländer bezogen) und auch individuell für das einzelne Kind auswertbar. Für die sozialräumliche Auswertung werden die Beobachtungen mit KOMPIK von den Kitas anonymisiert an die Kommunen weitergegeben und dort sozialräumlich ausgewertet. Abbildung 3 zeigt die sozialräumliche Auswertung von KOMPIK bezogen auf den Bereich „Sprache und Literacy“ für eine Modellkommune.

Abb. 3: Sprache und Literacy. (Quelle: Bertelsmann Stiftung, 2011.)

Wichtig dabei: Alle KOMPIK-Daten für die Sozialräumliche Auswertung werden von den Kitas nur anonymisiert weitergeben. Für die einzelnen Kinder wie für die beteiligten Einrichtungen besteht ein umfassender Datenschutz. Die Informationen sind weder auf einzelne Kinder noch auf einzelne Einrichtungen rückbeziehbar.
Zusätzlich zu den Entwicklungsdaten der Kinder, können für jeden Sozialraum auch Informationen zum sozialen Hintergrund der Kinder abgerufen werden. So lassen sich Erkenntnisse über den Entwicklungsstand der Kinder und Informationen über Entwicklungsbedingungen zueinander in Beziehung setzen. Damit bekommen alle Beteiligten – Eltern und pädagogische Fachkräfte, aber auch die Verwaltungen und die politisch Verantwortlichen – einen Überblick über den Entwicklungsstand und die soziale Lage „ihrer“ Kinder. So kann KECK wertvolle Informationen liefern, um in Kommunen neue Ideen und Handlungsstrategien zur Verbesserung der Bildungs- und Entfaltungschancen von Kindern zu diskutieren und umzusetzen. Und schließlich kann auf Basis von KECK auch die Wirkung der ergriffenen Maßnahmen eingeschätzt werden.

Fazit

In der zweiten Projektphase von 2012 bis 2014, werden die vorliegenden Konzepte und Instrumente von KECK an vier Modellstandorten weiter erprobt und optimiert. Ein Schwerpunkt wird dabei vor allem die praktische Anwendung und Nutzung dieser Instrumente sein.

Literatur

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Quelle und Autoren

Dieser Artikel unter dem Namen "KOMPIK auf Sozialraumebene (3)" erschienen in KiTa aktuell BY 2011 Heft 12, S. 284-287.

Toni Mayr

Dipl.- Psychologe, München, war bis zu seinem Tode wissenschaftlicher Referent am Staatsinstitut für Frühpädagogik, IFP

Martin Krause

Dipl.- Psychologe, München, Wissenschaftlicher Referent am Staatsinstitut für Frühpädagogik, IFP

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